Gesunde Fette in der Ernährung: Warum sie so wichtig sind

Fette haben in der Welt der Ernährung oft einen schlechten Ruf. Über Jahre hinweg galten sie als der Übeltäter für Gewichtszunahme und Herzkrankheiten. Doch nicht alle Fette sind gleich, und gesunde Fette sind tatsächlich essentiell für unseren Körper. Sie liefern nicht nur Energie, sondern spielen auch eine Schlüsselrolle bei vielen lebenswichtigen Funktionen. In diesem Artikel klären wir, was gesunde Fette sind, welche Arten es gibt und warum sie in unserer Ernährung nicht fehlen sollten.

Was sind gesunde Fette?

Gesunde Fette sind solche, die dem Körper nützen, ohne dabei das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder andere Gesundheitsprobleme zu erhöhen. Sie zeichnen sich durch ihre chemische Struktur aus: Während gesättigte Fette und Transfette als ungesund gelten, gehören die einfach und mehrfach ungesättigten Fette sowie Omega-Fettsäuren zu den gesunden Fetten. Diese Fette sind für viele Körperfunktionen essenziell, von der Energieversorgung bis hin zur Unterstützung von Herz und Gehirn.

Arten von gesunden Fetten

Es gibt verschiedene Arten von gesunden Fetten, und jede hat einzigartige Vorteile für deine Gesundheit. Lass uns einen genaueren Blick auf die wichtigsten Kategorien werfen.

Einfach ungesättigte Fette

Einfach ungesättigte Fette sind besonders gut für das Herz und helfen, den Cholesterinspiegel im Blut zu regulieren. Sie senken das „schlechte“ LDL-Cholesterin und können somit das Risiko für Herzkrankheiten verringern. Diese Art von Fett findet man vor allem in pflanzlichen Ölen wie Olivenöl, Avocados und Nüssen. Sie sollten ein fester Bestandteil deiner Ernährung sein, wenn du Herzkrankheiten vorbeugen möchtest. Olivenöl ist dabei ein echter Klassiker und wird seit Jahrhunderten in der mediterranen Küche verwendet, was ein Grund sein könnte, warum die Menschen dort seltener an Herzkrankheiten leiden.

Mehrfach ungesättigte Fette

Mehrfach ungesättigte Fette sind noch komplexer, da sie in verschiedene Untergruppen unterteilt werden. Sie sind ebenfalls wichtig für die Herzgesundheit und liefern essenzielle Fettsäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Diese Fette findest du vor allem in fettem Fisch wie Lachs, Makrele und Hering, in Samen wie Chia und Leinsamen sowie in Pflanzenölen. Ein wichtiger Vertreter dieser Fettgruppe sind die Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren.

Omega-3 und Omega-6: Die Stars unter den Fetten

Zwei besondere Formen der mehrfach ungesättigten Fette sind die Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Diese sind essenziell für den Körper und erfüllen verschiedene Funktionen, die von der Herzgesundheit bis hin zur Gehirnfunktion reichen. Dabei ist jedoch auf ein gutes Verhältnis dieser beiden Fettsäuren zu achten. Laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) sollte das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 Fettsäuren maximal 5:1 betragen; je mehr Omega-3 desto besser.

Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren sind für ihre entzündungshemmende Wirkung bekannt und unterstützen die Gesundheit von Herz, Gehirn und Augen. Sie helfen, das Risiko von Herzkrankheiten zu senken, unterstützen die kognitive Funktion und haben sogar positive Effekte auf die mentale Gesundheit, indem sie Depressionen und Angstzustände lindern können. Omega-3-Fettsäuren kommen in fettem Fisch wie Lachs, Makrele und Sardinen vor, aber auch in pflanzlichen Quellen wie Chia-Samen, Leinsamen und Walnüssen. Da viele Menschen nicht genug Omega-3 zu sich nehmen, kann es sinnvoll sein, die Aufnahme durch Nahrungsergänzungsmittel zu erhöhen.

Omega-6-Fettsäuren

Omega-6-Fettsäuren sind ebenfalls wichtig, werden aber oft im Übermaß konsumiert, was zu Entzündungen führen kann. Sie sind in Pflanzenölen wie Sonnenblumen-, Soja- und Maisöl enthalten, die häufig in der verarbeiteten Lebensmittelindustrie verwendet werden. Ein Ungleichgewicht zwischen Omega-3 und Omega-6 kann dazu führen, dass die entzündungshemmenden Eigenschaften der Omega-3-Fettsäuren von den Omega-6 Fettsäuren praktisch verdrängt werden und somit ihre Wirkung verlieren. Deshalb ist es wichtig, auf das richtige Verhältnis zwischen den beiden zu achten.

Warum sind gesunde Fette so wichtig?

Gesunde Fette übernehmen eine Vielzahl von Aufgaben im Körper, die weit über die reine Energiezufuhr hinausgehen. Ohne Fette würden viele lebenswichtige Prozesse einfach nicht funktionieren. Hier sind einige der wichtigsten Funktionen:

Energiequelle

Fette liefern im Vergleich zu Kohlenhydraten und Proteinen die meiste Energie. Während ein Gramm Kohlenhydrate oder Protein etwa 4 Kalorien liefert, steuert ein Gramm Fett ganze 9 Kalorien bei. Das macht sie zu einer idealen Energiequelle, vor allem bei längerem körperlichen Aufwand, oder in kalten Umgebungen und auch bei einer Kohlenhydrat reduzierten Ernährungsweise wie bei der Low Carb oder ketogenen Ernährung. Anders als bei Zucker, der schnell verbraucht wird und Heißhunger auslösen kann, liefern gesunde Fette langanhaltende Energie und stabilisieren deinen Blutzuckerspiegel.

Unterstützung für Gehirn und Herz

Unser Gehirn besteht zu einem großen Teil aus Fett, und ohne eine ausreichende Zufuhr von gesunden Fetten könnte es nicht optimal arbeiten. Studien zeigen, dass Omega-3-Fettsäuren das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer verringern können. Auch das Herz profitiert stark von gesunden Fetten, da sie den Cholesterinspiegel regulieren und Entzündungen im Körper reduzieren. Menschen, die regelmäßig Omega-3-reiche Lebensmittel essen, haben ein geringeres Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass Fette helfen, fettlösliche Vitamine wie A, D, E und K aufzunehmen. Diese Vitamine sind für die Knochengesundheit, das Immunsystem und die Zellfunktion unerlässlich, können aber nur in Kombination mit Fett optimal aufgenommen werden. Ohne genügend gesunde Fette in der Ernährung könnte sich also ein Mangel an diesen wichtigen Nährstoffen entwickeln.

Gesunde Fette in die tägliche Ernährung integrieren

Du fragst dich vielleicht: Wie integriere ich mehr gesunde Fette in meine Ernährung, ohne dabei in die Falle zu tappen, zu viel Fett aufzunehmen? Hier sind einige praktische Tipps, die dir helfen, gesunde Fette in deinen Alltag einzubauen.

Lebensmittel, die gesunde Fette enthalten

Hier sind einige Lebensmittel, die viel gesunde Fette enthalten:

  • Avocados: Reich an einfach ungesättigten Fetten und perfekt für Salate oder Smoothies.
  • Fettreiche Fische: Lachs, Makrele und Sardinen liefern hochwertige Omega-3-Fettsäuren.
  • Nüsse und Samen: Mandeln, Walnüsse, Chia- und Leinsamen sind exzellente Quellen für gesunde Fette.
  • Olivenöl: Ein Klassiker in der mediterranen Küche, reich an einfach ungesättigten Fettsäuren.

Rezeptideen für eine fettbewusste Ernährung

Gesunde Fette können ganz einfach in die täglichen Mahlzeiten integriert werden. Hier sind ein paar Ideen:

  • Avocado-Toast: Einfach, lecker und voll mit gesunden Fetten.
  • Grüner Smoothie oder Joghurt mit Chia-Samen: Füge deinem Smoothie oder Joghurt eine Portion Omega-3 hinzu indem du Shia-Samen dazugibst.
  • Lachsfilet mit Gemüse: Ein herzgesundes Abendessen, das leicht zuzubereiten ist.
  • Salat mit Nüssen und Olivenöl: Verleihe deinem Salat eine Extraportion gesunder Fette durch ein Olivenöldressing und gehackte Walnüsse.

Fazit

Gesunde Fette sind ein entscheidender Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung. Sie unterstützen nicht nur unser Herz, Gehirn und die allgemeine Gesundheit, sondern helfen auch bei der Aufnahme wichtiger Nährstoffe. Anstatt Fette zu meiden, solltest du darauf achten, die richtigen Arten von Fetten in deinen Speiseplan zu integrieren. Dein Körper wird es dir danken, wenn du regelmäßig gesunde Fette wie Olivenöl, Avocados, Nüsse und fetten Fisch konsumierst und ungesunde Fette meidest, vorallem die in Fertigprodukten und stark verarbeiteten Lebensmittel enthalten sind.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

1. Sind alle Fette schlecht für die Gesundheit?

Nein, es gibt gesunde Fette wie einfach und mehrfach ungesättigte Fette sowie Omega-Fettsäuren, die für die Gesundheit unerlässlich sind.

2. Wie viel Fett sollte ich täglich zu mir nehmen?

Es wird empfohlen, dass etwa 20-35 % der täglichen Kalorienzufuhr aus Fett besteht, wobei der Großteil aus gesunden Fetten stammen sollte.

3. Was ist das beste Fett zum Kochen?

Olivenöl ist eine gute Wahl zum Kochen bei niedrigen Temperaturen. Für das Braten bei hohen Temperaturen eignen sich Avocado- oder Kokosöl.

4. Können Fette beim Abnehmen helfen?

Ja, gesunde Fette können das Sättigungsgefühl steigern und helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten, was Heißhungerattacken vorbeugt.

5. Wie kann ich sicherstellen, dass ich genug Omega-3 bekomme?

Omega-3-reiche Lebensmittel wie fetter Fisch, Leinsamen und Chia-Samen regelmäßig zu essen oder ein Nahrungsergänzungsmittel in Betracht zu ziehen, ist eine gute Möglichkeit, deinen Bedarf zu decken.

Von Angelika Wirth

Kosmetikerin & Ernährungsberaterin

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